Liebe Freundinnen und Freunde von St. Katharinen,

der erste Tag dieses Monats fällt auf einen Montag. Und die Losungen, die uns durch das Jahr begleiten, haben für eben diesen Tag einen Vers des Propheten Jesaja bereit: Friede, Friede denen in der Ferne und denen in der Nähe, spricht der HERR; ich will sie heilen. Die zweite Hälfte des Sommers bricht an und diese Worte rufen uns wieder ins Bewusstsein, was für die vergangenen Urlaubstage und Wochen vielleicht punktuell etwas in den Hintergrund getreten ist – welche zentrale Bedeutung der Frieden hat, politisch, zwischenmenschlich und für uns ganz persönlich. Es ist der Frieden in nah und fern, der uns Heilung bringt, so sagt Gott es uns zu. Darin finden wir vielleicht die Einsicht wieder, dass der Krieg als das Gegenteil des Friedens für das Gebrochene, Getrennte, Fragmentierte steht, das uns Menschen schaden kann.

„Gewöhnen will ich mich nicht“, so heißt ein Buch von Dorothee Sölle. Es ist leicht, sich an den Zustand des Getrenntseins zu gewöhnen. Ebenso leicht scheint es gerade, sich an einen Krieg in Europa zu gewöhnen, an Ungerechtigkeit, Willkür und Machtmissbrauch. Denn das ist ja fast leichter als sich immer wieder mit den schwierigen Fragen und noch schwierigeren Antwortversuchen auseinanderzusetzen, die dieser Krieg und seine Folgen für uns aufwerfen. Dieser Vers aber ruft uns dazu auf, diese sich mitunter einstellende Trägheit und Resignation abzuschütteln und den Frieden weiter zu suchen, auf jeder Ebene. In der Ferne, in der Nähe und in uns selbst. Damit das zusammengeführt wird, was zusammengehört.

Wir an St. Katharinen freuen uns, wenn unsere Gottesdienste, Konzerte und Veranstaltungen im August dazu einen kleinen Beitrag leisten können!

Ihre Ulrike Murmann
Hauptpastorin und Pröpstin