„Schöpfung – Fragmente“ – Oper von Gloria Bruni

Gloria Bruni

Dirigent: Wolf Kerschek
Symphoniker Hamburg
Internationale Chorakademie

 

Das Konzert „ Schöpfung - Fragmente“ der Komponistin und Sängerin Gloria Bruni bringt Musik, Naturwissenschaft und Spiritualität ins Zusammenspiel. Es sind Auszüge aus ihrer neuen Oper „CREAZIONE“.  Ihre Musik versteht sich als Beitrag zur menschlichen Suche nach Antworten auf Fragen über die Geburt des Universums, des Lebens und der Menschen; und sie teilt die gegenwärtige Sorge um die Schöpfung und die Zukunft unseres Planeten als lebenswerter Ort.


Das Stück verbindet Klänge der Schöpfung mit liturgischen Melodien und umfasst und stellt uns in die Spannung zwischen wissenschaftliche Theorie über den Ursprung des Universums und des Lebens und dem Staunen über die Schöpfung, sowie der Frage nach Gott, die diesem Staunen ebenso entspringt wie dem Schwindel, der uns aus der immerwährenden Unergründlichkeit wissenschaftlicher Erkenntnis erfasst. Können wir Zusammenhänge erkennen zwischen der Kraft des Urknalls und den Kräften des Lebens und der Kunst, die alle nach Entfaltung, Evolution und Verbindung streben, am stärksten in der Liebe?


Darin treffen sich Poesie und Wissenschaft, dass sie niemals aufhörten zu fragen und ihre Antworten stets fragmentarisch bleiben oder auch: immerwährend offen für Neues, Neugier ohne Ende. Die Kunst ebenso wie wissenschaftliche Redlichkeit besteht darin, diese Spannung nicht aufzulösen, sondern aufrechtzuerhalten in wissenschaftlicher Neugier und musikalischem Ausdruck.


St. Katharinen ist für dieses Vorhaben mehr als bloß eine Konzerthalle oder „White Cube“. Die gotische Kirche ist erfüllt mit Symbolen und Geschichte. Sie ist die gebaute Frage nach dem Woher, nach dem Wohin und nach der Möglichkeit oder Unmöglichkeit von Sinn im Spannungsfeld zwischen Karfreitag und Ostern. In diesem Umfeld macht sich die Musik Kraft der ihr innewohnenden Poesie auf den Weg, neue Formen wissenschaftlicher und spiritueller Reflexion zu finden.

 

Abendvortrag „Zeitreise zum Beginn des Universums“ im DESY am 19.April

Den wissenschaftlichen Hintergrund zum Konzert bietet das DESY am Mittwoch, den 19. April um 19 Uhr im DESY-Hörsaal (Notkestraße 85) mit einem Abendprogramm. In einem ersten Vortrag erläutert die DESY-Direktorin für Teilchenphysik Beate Heinemann, was in den ersten drei Minuten des Universums passiert ist. Der Theoretiker Alexander Westphal geht noch weiter in die Tiefe und konzentriert sich auf die erste Millardstel Sekunde des Universums. Vor und nach den Vorträgen gibt es im Hörsaal-Foyer physikalische Experimente zum Ausprobieren, Miträtseln und Staunen. Teil des Abends ist auch eine Sneak Preview zum Konzert „Schöpfung“ mit dem „Teilchenphysik-Rap“.

Mehr Infos dazu bei www.desy.de

 

GLORIA BRUNI stammt aus Oscherleben/Bode im Harz. Ihr Vater war Physiker. 1963 zog die Familie aus beruflichen Gründen nach Hamburg. Musik entwickelte sich früh zum Mittelpunkt ihres Lebens. Die ersten Stücke schrieb sie bereits während der Schulzeit. Einem Musiklehrer fiel das Musiktalent des jungen Mädchens auf. Bruni studierte einerseits Zahnmedizin und andererseits Komposition bei Diether de la Motte und Gesang bei Naan Pöld in Hamburg, später in München und Mailand. Während des Studiums hat sie in Kirchenkonzerten Violine gespielt sowie Pop und Jazz in Clubs gesungen. Als Geigerin in der „Camerata Accademica“ und dem Orchester des Salzburger Mozarteums nahm sie an mehreren Tourneen teil und spielte auch in der New Yorker Carnegie Hall sowie im Kennedy Center in Washington, D.C. Als Komponistin und Interpretin wurde Bruni mit dem 1. Bundespreis des Landesverbands der Tonkünstler und Musiker ausgezeichnet. Als Sängerin trat sie unter anderem an der Mailänder Scala auf, beim Puccini-Festival Torre del Lago, mit den London Mozart Players an der Dresdner Semperoper sowie im Leipziger Gewandhaus. 2000 erklang Brunis „Requiem a Roma“ für Papst Johannes Paul II. im Vatikan in Rom. Brunis Musical „The Thorn Birds“, eine Zusammenarbeit mit der Beststeller-Autorin Colleen McCullough („Die Dornenvögel“), hatte 2009 Premiere. Brunis „Ringparabel“-Sinfonie wurde 2012 in Hamburg erstmals aufgeführt. 2018 leitete der Hamburger Generalmusikdirektor Kent Nagano die Premiere der Märchen-Mini-Oper „Der verzauberte Pfannkuchen“ im Rahmen des Adventsprogramms in der Staatsoper Hamburg. Ballett-Intendant John Neumeier präsentierte diese Auftragskomposition. Die szenischen Bilder hat Peter Schmidt entworfen.

 

DESY

Das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY zählt mit seinen Standorten in Hamburg und Zeuthen zu den weltweit führenden Zentren in der Forschung an und mit Teilchenbeschleunigern. Die Mission des Forschungszentrums ist die Entschlüsselung von Struktur und Funktion der Materie, als Basis zur Lösung der großen Fragen und drängenden Herausforderungen von Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft.

 

SYMPHONIKER HAMBURG
Die Symphoniker Hamburg sind seit 2017 Residenzorchester der Laeiszhalle und prägen das traditionsreiche Konzerthaus mit ihrem Profil. In ihren vielfältigen Konzertreihen sowie im jährlich stattfindenden Martha Argerich Festival präsentieren sie herausragende Solistinnen und Solisten und tragen damit zum Renommee Hamburgs als Musikmetropole bei.

 

INTERNATIONALE CHORAKADEMIE
Die Internationale Chorakademie verbindet jährlich junge Sängerinnen und Sänger aus vielen Nationen zu einem einzigartigen Vokalensemble. Es wurde 2002 von Rolf Beck, dem langjährigen Leiter des Schleswig-Holstein Musik Festivals und NDR-Orchestermanager, gegründet. Innovative Programme sowie Meisterwerke des klassischen Repertoires präsentierte die Internationale Chorakademie auf weltweiten Tourneen u.a. in Japan, China, Brasilien oder Korea.

 


Eintritt  25,- bis 65,- Euro (Plätze mit Sichteinschränkung 10,- Euro)

 

Karten können über Reservix gekauft werden: https://katharinenkirche.reservix.de  oder telefonisch unter 0761 888499 99 (von 6 bis 22 Uhr, auch an Wochenenden und Feiertagen).

 

Download Flyer (PDF)

Weitere Informationen: www.gloriabruni.com

 


 

Der Weg aus dem Nichts zum Sein

 

Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Wie und warum hat alles begonnen? Ewige Fragen zum Anfang und zur Unendlichkeit des Seins. Die Suche nach Antworten und Erkenntnissen treibt die Menschheit seit Jahrtausenden um, sie spendet ihr Trost und bringt sie ebenso an den Rand der Verzweiflung. Die Hamburger Komponistin Gloria Bruni ist ebenfalls von diesen Themen fasziniert. Immer wieder strebt sie in ihrer Musik nach höheren Wahrheiten, sucht nach Verbindungslinien zwischen Glauben und Wissen, nach Zusammenhängen von Wissenschaft und Kultur. Ihre Oper „Creazione – Schöpfung“ beschäftigt sich mit diesen zeitlosen Themen. Am 27. April werden Fragmente aus dieser „Schöpfung“ in der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen erklingen.

 

Zu ihrer Oper wurde Bruni durch die Zusammenarbeit mit dem Designer und Bühnenbildner Peter Schmidt inspiriert: „Die Suche nach Erlösung und der Wert des Seins kann eigentlich nur in Musik ausgedrückt werden.“ (Peter Schmidt)

 

Die Uraufführung war im Oktober 2022 in Venedig in der traditionsreichen Kirche San Fantin begeistert vom Publikum aufgenommen worden. Nachdem das renommierte Opernhaus von Lausanne Ende März Brunis international erfolgreiche Kinderoper „Pinocchio“ als Neuproduktion präsentiert, bringt dieses Konzert nach längerer Zeit wieder ein Werk der Hamburger Komponistin in ihrer Heimatstadt Hamburg zu Gehör. Vor der Aufführung findet ein einleitendes Gespräch zwischen Vertretern des Glaubens, der Wissenschaft und der Kultur statt, die über die Entstehung des Universums diskutieren, darunter ist auch Prof. Dr. Beate Heinemann, Direktorin für Teilchenphysik bei DESY in Hamburg.

 

Gloria Brunis Begeisterung für diese ebenso komplexe wie faszinierende Thematik ist nicht zuletzt auch familiär bedingt: Ihr Vater war Physiker, die Weiten des Universums und die Umstände seiner Entstehung wurden im privaten Rahmen oft hinterfragt. Der Kontakt zum Hamburger Forschungszentrum für naturwissen-schaftliche Grundsatzforschung DESY bestätigte die Komponistin in ihrer Arbeit an der musikalischen Umsetzung der „Schöpfung“. Darin vertont sie erstmals eine physikalische Formel für Orchester und Chor - die „Lagrange-Formel“, die das Verhalten der fundamentalen Naturkräfte in einer einzigen Formel zu beschreiben versucht. DESY übernahm die Schirmherrschaft für das „Schöpfung“-Konzert in Venedig und setzt diese Zusammenarbeit bei der Aufführung in Hamburg fort.

 

 

Die Hauptkirche St. Katharinen ist ein Ort der Ruhe inmitten einer lauten Stadt.
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