Täglich von 11.00 –17.00 Uhr | Eintritt frei
Menschenbilder
Ausstellung von Friedrich Einhoff und Jan Koblasa
Die Hauptkirche St. Katharinen stellt zum ersten Mal die beiden international hoch geschätzten Künstler Friedrich Einhoff und Jan Koblasa gemeinsam aus. Beide, der Maler und Zeichner Friedrich Einhoff und der Skuplteur Jan Koblasa, beschäftigen sich mit der menschlichen Figur und dem menschlichen gesicht, aber in sehr gegensätzlicher Weise; und so treten ihre Werke hier in einen Dialog.
Lebenslauf Friedrich Einhoff
1936 in Magedburg geboren
1957–62 Studium an der Hochschule für Bildenen Künste Hamburg
1962–66 Studium der Philisophie und Literaturwissenschaften an der Unievrsität Hamburg
1978–91 Professor im Fachbereich Gestaltung an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg
1979 Preisträger der Werner Otto Stiftung
1985 Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg
2008 Plakette der Freien Akademie der Künste Hamburg
2009 Hans Plaschek Preis für Kunst und Schrift
Freidrich Einhoff lebt und arbeitet in Hamburg. Er hatte zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland und ist mit seinen Werken in diversen Privatsammlungen sowie in der Sammlung der Hamburger Kunsthalle vertreten. Die Menschen von Friedrich Einhoff sind fragil, lädiert, scheinen verätzt und verbrannt, lösen sich in Fragmente auf, verharren in mancherlei rätselhaften Beschäftigungen, entziehen sich der Gegenwart und sind auf befremdliche Weise zeitlos. Auf bearbeitete Untergründe mit vielen Farbpigment-Flecken und Farben setzt er seine Portraits in Acryl, Kohle und Asche, häufig überlagert von Sand und Erde. Nie sind sie fotorealistisch; denn, so sagt der Künstler: „Alle Figuren und Portraits sind erfunden, aber jede Erfindung ist das Ergebnis einer Erfahrung im Umgang mit Menschen.“
Lebenslauf Jan Koblasa
1932 in Tabor, Tschechien geboren
1952–58 Studium an der Akademie der Bildenen Künste in Prag
1968 emigrierte Koblasa als verfolgter Künstler im Widerstand gegen das kommunistische Regime und kam über Mailand nach Deutschland
1960-98 Professor an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel, wo er die Bildhauerklasse gründete
1982 Umzug nach Hamburg
1995 Ehrengast der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom
2002–05 Professor für Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in Prag
Am 3. Oktober 2017 verstarb er im Alter von knapp 85 Jahren
Jan Koblasa lebte und arbeitete in Hamburg und Prag. Seine Arbeiten befinden sich in vielen öffentlichen und privaten Sammlungen in Europa, Amerika, Asien und Afrika. u. a. in Nationalgalerie Prag, Stedelijk Museum Amsterdam, Museum of Art Philadelphia, International Sculpturgarden Eilat, Skulpturen Museum Assuan, Museo Pagani, Castellanza, Italien.
„Rudimentäre Gesichtszüge“ zeigen die Köpfe Koblasas, die kühn aus einem Holzstamm herausgehauen sind. Die gefundene Form unterteilt er durch scharfkantige Grate. In einem zweiten Arbeitsgang übernalt er das Holz mit leuchtender Acrylfarbe und erklärt, dass er sie im Frühling geschaffen habe, als die Vögel in seinem Garten sangen und die Sonne schien. Kraftvoll und monumental sind seine Köpfe in der Abstraktion. Zwei monochrome Skulpturen, Bote Noah, 1987 und Engel, 2010 (zusammen mit seiner Frau Sonia Jakuschewa) eröffnen einen weiteren Blick auf sein Werk.