Qin Feng (秦风) ist einer der führenden Künstler Chinas. Er genießt weltweit Anerkennung. Werke von Qin Feng wurden beispielsweise vom British Museum (London), dem Metropolitan Museum of Art (New York) und dem Museum of Fine Arts (Boston) gesammelt. Seine letzten großen Ausstellungen fanden in den Klöstern St. Urban, Schweiz, und San Giorgio Maggiore, Venedig, statt.
Lebenslauf
1961 in Xinjiang, China, geboren
1985 Studienabschluss an der Kunsthochschule von Shandong
1996/97 Umzug nach Berlin, Kurator für deutsch-chinesischen Kulturaustausch auf Einladung des Berliner Senats
1998 Lehrtätigkeit an der Hochschule der Künste, Berlin (Tuschemalerei für Meisterschüler)
2000 Künstler des International Center for Fine Arts and Literature, Boston
ab 2006 Lehrtätigkeit an der Zentralen Hochschule für Bildende Künste (CAFA), Beijing
2007 Gründung des Museum of Contemporary Art, Beijing
2008 Mitarbeit im Fairbank Center for Chinese Studies, Harvard University
Qin Fengs Kunst
Qin Feng wuchs in Xinjiang am Rande der Taklamakan-Wüste auf. Die Weite und Wildheit dieser Landschaft prägten ihn. Er malt oft mit einem übergroßen Pinsel, den zu handhaben große Kraft erfordert, auf am Boden liegende Bahnen. Der Malprozess wird zum Tanz – eine neue Form des Action Painting. Qin Fengs Werk wurzelt in den Traditionen der chinesischen Kalligraphie und Tuschemalerei. Unter dem Einfluss des Abstrakten Expressionismus entwickelte er einen neuen transkulturellen Stil, den er selbst als postmoderne Tuschemalerei bezeichnet. Auch wo er andere Materialien wie Acryl, Kaffee – als Symbol für den Westen – oder Tee – als Symbol für den Osten – verwendet, bleibt er dem Geist der Tuschemalerei verpflichtet. Eine Quelle der Inspiration sind für Qin Feng die Religionen der Welt.
„Meeting Angels“ in der Hauptkirche St. Katharinen
Als Qin Feng vor zwei Jahren die Hauptkirche St. Katharinen betrat, war er von dem Raumerlebnis so berührt, dass er spontan begann, den Plan für eine Installation zu skizzieren. Diese Installation ist nun verwirklicht worden. Sie umfasst 21 großformatige Fahnen, von denen sich 15 im Nordschiff und sechs im Südschiff befinden.
Qin Feng ist der Überzeugung, dass alle Religionen denselben Urgrund haben. Das Übersinnliche tritt auf den Werken, die er für St. Katharinen geschaffen hat, über religiöse Zeichen in Erscheinung – wie das auf den Daoismus verweisende Dreieck und die paarweise auftretenden breiten Streifen, die für die buddhistische Vorstellung „eins wie zwei“ stehen.
Weblinks
http://www.christies.com/features/artist-interview-qin-feng-4004-3.aspx
http://www.art-st-urban.com/index.php?id=269&L=0
https://vimeo.com/174789371 (zu der Ausstellung in San Giorgio Maggiore)