Wer die Kirche betritt, erblickt im Altarraum – je nach Lichteinfall mehr oder weniger deutlich – ein unendliches Meer, das ruhig daliegt. Manchmal ist leises Meeresrauschen zu hören. Der Kirchenraum wird zu einem künstlerischen Erlebnisraum, in dem Natur, Glaube und Kultur verschmelzen. Die Eröffnung der Ausstellung findet am Sonntag, den 22. August 2021 um 11.00 Uhr, im Rahmen des Gottesdienstes mit Hauptpastorin Dr. Ulrike Murmann statt. Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten der Kirche besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.
Clemens Tremmel (Jahrgang 1988) ist in erste Linie Landschaftsmaler. Er sucht das Erlebnis Landschaft als eine ursprüngliche Sehnsucht des Menschen bewusst zu machen. Die Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft zeichnete ihn 2013 mit dem Caspar-David-Friedrich-Preis aus. Sie vergibt diesen Preis für künstlerische Arbeiten, die sich mit aktuellen Fragestellungen zum Verhältnis von Mensch, Natur und Kunst auseinandersetzen und in einem geistigen Bezug zum Werk Caspar David Friedrichs stehen.
„arca“ entstand aus der Faszination, die der Kirchenraum der Hauptkirche St. Katharinen auf Clemens Tremmel ausübte. Er empfand ihn als „kühl-ehrfürchtig, aber auch einladend-atmosphärisch“ – „viel Platz zum Nachdenken, Besinnen, Versenken, aber auch Träumen, Fühlen und Assoziieren“. Das Anliegen des Künstlers ist es, mit seiner Installation „einen einheitlichen Raum für Vertiefung, Umweltbewusstsein, Zeitlosigkeit, Freiheit und Miteinander, egal welcher Herkunft, Religion, kultureller Gesinnung, zu schaffen“.
Zur Website von Clemens Tremmel
Clemens Tremmel wurde 1988 in Eisenhüttenstadt geboren und studierte an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Er lebt und arbeitet in Leipzig. Die Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft zeichnete ihn 2013 mit dem Caspar-David-Friedrich-Preis aus, den sie für künstlerische Arbeiten vergibt, die sich mit aktuellen Fragestellungen zum Verhältnis von Mensch, Natur und Kunst auseinandersetzen und in einem geistigen Bezug zum Werk Caspar David Friedrichs stehen.
Clemens Tremmel ist in erste Linie Landschaftsmaler. Er sucht das Erlebnis Landschaft als eine ursprüngliche Sehnsucht des Menschen bewusst zu machen. Charakteristisch für sein Werk sind großformatige, menschenleere Landschaften von mystischer Schönheit. Oftmals zerstört er jedoch Bildteile durch radikale Eingriffe wie Aussägen, Übermalen, Zerkratzen oder Montieren von Stahlelementen. Die Verwundbarkeit der Schöpfung und der Kreislauf allen Seins wird dadurch schmerzlich ins Bewusstsein gehoben.
Bei einem ersten Gespräch mit Clemens Tremmel über eine mögliche Ausstellung in St. Katharinen wurde schnell deutlich, dass die örtlichen Gegebenheiten für diese großformatigen Werke ungeeignet sind. Der Kirchenraum faszinierte ihn jedoch: „Statt vieler religiöser Tafelbilder, Ikonen, Goldverzierungen, etc., findet man einen großen, hellhörigen, kühl-ehrfürchtigen, aber auch einladend-atmosphärischen Raum. … viel Platz zum Nachdenken, Besinnen, Versenken, aber auch Träumen, Fühlen und Assoziieren.“ Der Raumeindruck war so stark, dass Tremmel beschloss, ein Werk eigens für St. Katharinen zu schaffen. Das Ergebnis ist die Installation „arca“.
„arca“, das ist die Bezeichnung, die im lateinischen Text der Bibel für die Arche Noah verwandt wird. Wer die Kirche betritt, sieht im Altarraum – je nach Lichteinfall mehr oder weniger deutlich – einen Ozean, ein namenloses unendliches Meer, das ruhig daliegt, ohne Schiffe, ohne besondere Wetterphänomene, das Meer an sich. Das Kirchenschiff wird zur Arche. Manchmal ist leises Meeresrauschen zu hören. Es entsteht ein künstlerischer Erlebnisraum, in dem Natur, Glaube und Kultur verschmelzen.
Das Anliegen des Künstlers ist, „einen einheitlichen Raum für Vertiefung, Umweltbewusstsein, Zeitlosigkeit, Freiheit und Miteinander, egal welcher Herkunft, Religion, kultureller Herkunft, zu schaffen“.