SEE UND HAFEN – Eine Ausstellung über die Schifffahrt, die Vergänglichkeit und den ganzen Rest

3. Juni bis 14. August 2022

© Thomas Hampel

© Manfred Wigger

Die Ausstellung SEE UND HAFEN der vier Fotografen Thomas Hampel, Heinz-Joachim Hettchen, Manfred Stempels und Manfred Wigger ist vom 3. Juni bis 14. August in St. Katharinen zu sehen.

 

Eindrucksvolle Großformate in einem eindrucksvollen Gehäuse, der Blick geht nach oben: Auf Planen gedruckte Fotos werden ab Juni im Gewölbe und an den Wänden von St. Katharinen zu sehen sein. Die Ausstellung SEE UND HAFEN zeigt Fotos von Schiffen und der Schifffahrt von vier Fotografen aus den vergangenen vier Jahrzehnten. Das Thema ist in einer Hafenstadt wie Hamburg nicht selten, selten aber bildet es durch den zeitlichen Bogen und die ästhetische Qualität der Arbeiten und die ganz unterschiedliche Herangehensweise der Fotografen so viele Aspekte zwischen künstlerischen, stadthistorischen und wirtschaftsgeschichtlichen Betrachtungsmöglichkeiten. Die Fotos bieten schon durch die Art und Zeit ihrer Entstehung einen Abstand, mit dem sich größere Geschichten erzählen lassen.

 

Da ist die Geschichte Hamburgs und des Hafens, der Schifffahrt und des Warenumschlags als kaufmännischer und historischer Mythos, als ökonomische Selbstverständlichkeit und als ewiges Abwägen von Gefahr und Geschäft. Diese Bilder sind das „Best-of“ aus der Sicht der Fotografen, die Motive, die ihnen künstlerisch interessant erschienen und die sie deshalb aufbewahrt und über die Zeiten gebracht haben. Sichtbar wird das flüchtige, naturgemäß effizienzgetriebene Wesen der Schifffahrt und des Hamburger Hafens. Der hat in derselben Zeitspanne nicht nur den Bedeutungswandel von der dreckigen Industrie zum touristischen Highlight, sondern auch vom Stückgut- zum Containerhafen vollzogen und muss sich gerade wieder einmal aufs Neue erfinden.

 

Die Ausstellung über Schiffe und Schifffahrt findet nicht umsonst in einem Kirchenschiff statt. St. Katharinen ist dem Handel und Wandel der Hansestadt eng verbunden: Für die Speicherstadt wurden Teile des alten Kirchspiels mit Lagerhäusern überbaut, die jetzt zum Welterbe der UNESCO und zum Stadtteil HafenCity gehören. Die Bombardements des Weltkriegs haben von dem Gebäude kaum mehr als die Mauern übrig gelassen und dennoch steht St. Katharinen heute so anmutig und schön im Hamburger Stadtbild, als wäre es nie anders gewesen. Generationen zwischen Gotik, Renaissance, Barock und Gegenwart haben das Gotteshaus immer wieder neu geprägt, interpretiert und in ihrer Zeit verortet.

 

In dieser Kirche des alten Hamburger Hafenviertels und der Seefahrer ist die Ausstellung SEE UND HAFEN auf ideale Weise aufgehoben. Die Konzeption respektiert den Raum und seinen Rhythmus, die Fensteröffnungen und Mauerbögen. So können die Fototableaus als Erweiterung der Fenster zusätzliche Perspektiven bieten. Die Blickachsen in der Kirche laden zum Rundgang und zur Betrachtung der Bilderfolgen und des Kirchenraumes ein.

 

Die Arbeiten von Thomas Hampel, Heinz-Joachim Hettchen, Manfred Stempels und Manfred Wigger zeigen trotz ihrer jeweils sichtbar eigenständigen Auffassung in der Zusammenschau den Lebenszyklus eines Schiffes von seiner Entstehung und nötigenfalls Reparatur auf der Werft, dem Einsatz für den Transport von Waren oder Menschen bis hin zur mit der Zeit fortschreitenden Nutzlosigkeit, dem Abwracken, Verrotten und Verschwinden. Das Bilderspektrum reicht von den technischen und ökonomischen Voraussetzungen der Seefahrt bis zu ihren pittoresken Relikten.

 

Die vier Fotografen sind seit Jahrzehnten mit dem Quartier verbunden und haben sich oft gemeinsam und manchmal auf eigenen Pfaden, immer über die Profession hinaus engagiert und vielfach leidenschaftlich ihr eigenes Bild von der Stadt, der Schifffahrt, dem Hafen und den Menschen darin gemacht.

 

Weitere Infos und Fotografien:
www.see-und-hafen.de
www.instagram.com/see_und_hafen/

 

 

Die Hauptkirche St. Katharinen ist ein Ort der Ruhe inmitten einer lauten Stadt.
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