Instrumente
St. Katharinen verfügt über eine Vielzahl von hochwertigen Tasteninstrumenten, um den differenzierten Anforderungen einer vielfältigen und anspruchsvollen Kirchenmusik gerecht zu werden. Im Mittelpunkt steht dabei die große Orgel, die als historischer Nachbau weltweit eines der interessantesten Beispiele der in jüngster Zeit entstandenen großen Neubauprojekte darstellt. Dazu gesellt sich eine Chororgel, die als Begleitinstrument und in der Liturgie besondere Aufgaben erfüllt. Eine Truhenorgel dient als Continuo-Instrument. Außerdem stehen ein großes Cembalo, ein Blüthner-Flügel und zwei Klaviere zur Verfügung.
Die Hauptorgel
Die Hauptorgel ist eine Rekonstruktion der im Jahre 1943 zerstörten berühmten Renaissance-/Barockorgel, an deren Entstehung die Orgelbauer Scherer, Fritzsche, Stellwagen und Besser beteiligt waren.
Der Wiederaufbau erfolgte in den Jahren 2007–2013 durch die Orgelbaufirma Flentrop (Zaandam/Niederlanden). Die Schnitzarbeiten entstanden unter der Leitung der Holzbildhauerin Christiane Sandler.
Die Orgel enthält 61 Register auf vier Manualen und Pedal unter Verwendung von 520 noch erhaltenen historischen Pfeifen. Insgesamt enthält sie 4.330 Pfeifen zwischen 1 cm und über 10 m Länge.
An dieser Orgel wirkten im 17. und 18. Jahrhundert die berühmten Organisten Heinrich Scheidemann und Johann Adam Reincken. Johann Sebastian Bach spielte im Jahre 1720 hier ein legendäres Orgelkonzert worüber die Quellen folgendes berichten:
“Der seel. Capellmeister, Hr. J.S.Bach in Leipzig, welcher sich einsmals 2 Stunden lang auf diesem, wie er sagte, in allen Stücken vortrefflichen Werke hat hören lassen, konnte die Schönheit und Verschiedenheit des Klanges (ihrer) Rohrwerke nicht genug rühmen. ... Der seel. Kapellmeister Bach in Leipzig, versicherte eine ähnlich gute und durchaus vernehmliche Ansprache bis ins tiefste C, von dem 32füssigen Principale, und der Posaune im Pedale der Catharinenorgel in Hamburg: er sagte aber auch, dies Principal wäre das einzige so groß von dieser guten Beschaffenheit, das er gehöret hätte.“
Das Instrument ist jeden Sonntag um 11.00 Uhr im Gottesdienst, jeden Mittwoch von 12.30 – 13.00 Uhr im Mittagskonzert (mit anschließender Orgelführung) und zahlreichen weiteren Konzerten zu hören.
Die Chororgel
Die Chororgel der St.-Katharinen-Kirche ist eine Stiftung der in der Nähe ansässigen Firma Otto Krahn. Sie wurde zum 75-jährigen Firmenjubiläum im Jahr 1984 der Hauptkirche geschenkt. Der durch den Orgelprospekt gestaltete Buchstabe "K" steht daher gleichzeitig für die Namen Krahn, Katharinen und den des Orgelbauers Detlef Kleuker.
Eine Besonderheit der Orgel war von Anfang an die auf Wunsch des Stifters eingebaute Horizontaltrompete (die sogenannte "Spanische Trompete"). Die Orgel wurde im Jahre 2001 gründlich gereinigt, klanglich geringfügig verbessert und mit einer ungleichschwebenden Stimmung versehen. Sie hat seitdem folgende Disposition:
Hauptwerk (I. Manual)
Prinzipalflöte 8´
Praestant 4´
Blockflöte 2´
Mixtur 5fach
Trompette en chamade 8´
Schwellwerk (II. Manual)
Gedackt 8´
Flûte harmonique 4´
Prinzipal 2´
Cymbal 3fach
Hautbois 8´
Quinte 2 2/3´
Terz 1 3/5
Pedal
Subbass 16´
Gemshorn 8´
Trompete 8´
Tremulant HW
Tremulant SW
3 Normalkoppeln als Fußtritte