St. Katharinen und das Nagelkreuz

St. Katharinen erhielt von der Kathedrale in Coventry im Jahr 1961 ein Nagelkreuz als Zeichen der Versöhnung. St. Katharinen war wie die Kathedrale in Coventry im Krieg zerstört worden. Das Nagelkreuz aus Coventry  wurde vor 50 Jahren in das Altarkreuz eingelassen und steht seitdem jeden Sonntag auf dem Altar von St. Katharinen. Im Zeichen dieses Kreuzes ist heute ein weltweites Friedens- und Versöhnungswerk mit über 230 Nagelkreuzzentren tätig. In Hamburg haben die Gemeinden der Hauptkirchen St. Katharinen und St. Nikolai sowie die Gedenkstätte der Nikolairuine ein Nagelkreuz erhalten St. Katharinen und weitere 60 Kirchengemeinden und Institutionen haben sich als Nagelkreuz-zentren in der Nagelkreuzgemeinschaft in Deutschland e.V. zusammengeschlossen.

Die deutschen Nagelkreuzzentren engagieren sich in enger Zusammenarbeit mit der Kathedrale Coventry in der Jugendarbeit und unterstützen insbesondere Friedens- und Versöhnungsprojekte im osteuropäischen Raum.

Weitere Informationen unter www.nagelkreuzgemeinschaft.de  sowie www.coventrycathedral.org.uk

 

 

Für Frieden & Versöhnung

„St. Katharinen zeugt auf einzigartige Weise vom Willen der Hamburgerinnen und Hamburger, nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Kirchen wieder aufzubauen. Sie zeugt als Nagelkreuzzentrum vom weltweiten Willen um Völkerverständigung und Versöhnung“, so Bischöfin Kirsten Fehrs.

 

St. Katharinen gehört als Nagelkreuzzentrum seit 1961 dem weltweiten Netzwerk der Nagelkreuzgemeinschaft an. Das Nagelkreuz, Zeichen der Versöhnung zwischen ehemals verfeindeten Völkern, wurde ursprünglich aus drei großen Zimmermannsnägeln gebildet, die nach den zerstörerischen Bombenangriffen der deutschen Luftwaffe im November 1940 aus der noch rauchenden Ruine der mittelalterlichen Kathedrale in Coventry gezogen wurden. Im Juli 1943 erlitt St. Katharinen während der alliierten Luftangriffe ein ähnliches Schicksal.

 

16 Jahre später, im September 1959, wurde schließlich ein starkes Zeichen der Vergebung und Versöhnung zwischen beiden Völkern gesetzt, als die Kantorei St. Katharinen als erster deutscher Chor vor dem Versöhnungsaltar in den Ruinen der zerstörten Kathedralein Coventry sang – im Hintergrund das nach den Luftangriffen in die Mauer gemeißelte „FATHER FORGIVE“. Im Jahre 1959 wurde das Versöhnungsgebet von Coventry formuliert und wird seitdem an jedem Freitagmittag um 12.00 Uhr im Chorraum der Ruine der alten Kathedrale in Coventry gebetet:

 

Alle haben gesündigt und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten. (Römer 3,23)

 

Darum beten wir:

 

Den Hass, der Rasse von Rasse trennt, Volk von Volk, Klasse von Klasse: VATER; VERGIB!
Das habsüchtige Streben der Menschen und Völker, zu besitzen, was nicht ihr eigen ist: VATER; VERGIB!
Die Besitzgier, die die Arbeit der Menschen ausnutzt und die Erde verwüstet. VATER; VERGIB!
Unseren Neid auf das Wohlergehen und Glück der anderen: VATER; VERGIB!
Unsere mangelnde Teilnahme an der Not der Heimatlosen und Flüchtlinge: VATER; VERGIB!
Die Sucht nach dem Rausch, der Leib und Leben zugrunde richtet: VATER; VERGIB!
Den Hochmut, der uns verleitet, auf uns selbst zu vertrauen und nicht auf Gott: VATER; VERGIB!

Seid untereinander freundlich, herzlich und vergebt einer dem anderen, gleichwie Gott Euch vergeben hat in Christus. (Epheser 4,32)

AMEN

Die Hauptkirche St. Katharinen ist ein Ort der Ruhe inmitten einer lauten Stadt.
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